Am 4. Juni 2016 ging es nach 4 Jahren Pause wieder auf eine Backhaus-Busfahrt, um die Organisation haben sich Frank und Ralf gekümmert. 51 Personen nahmen teil, der Bus hätte noch 8 Personen mehr Platz geboten es gab aber leider einige kurzfristige Absagen. Dank des nahe gelegenen Ziels konnte eine Stunde nach Abfahrt an der Raststätte Hannover Wülferode Rast gemacht werden und es gab das mitgebrachte Frühstück bei bestem Wetter an den Bänken und Tischen des Rastplatzes.
Von dort ging es weiter nach Bredenbeck zur Traditions-Kornbrennerei Warnecke. Dort empfingen uns der Firmenchef und seine Mutter und teilten die Gruppe. Eine Hälfte bekam jeweils von Herrn Warnecke eine theoretische Einführung in den Brennereibetrieb, die andere Hälfte durfte Proben der erstaunlich vielfältigen Erzeugnisse kosten. Highlight waren die verschiedenen Korne, die durch Lagerung in Portwein- oder Rumfässern mild und mit unterschiedlichen Aromen veredelt sind.
Von Bredenbeck aus führte uns der Weg nach Barsinghausen wo uns Frau Seidel mit einer Kollegin empfing. Nicht nur, dass Frau Seidel viele an Frau Münkel-Diercks aus der Samtgemeinde erinnerte, sie war auch bei den Vorbereitungen der Fahrt sehr aktiv und brachte sich z. B. ein, als ein schon gebuchter Caterer für das Mittagessen wegen eines Terminproblems absprang. Zuerst führten uns Frau Seidel und ihre Kollegin fachkundig durch Barsinghausen und erklärten u. a. das Kloster und die erstaunlich große romanische Kirche mit ihren Buntglasfenster eines lokalen Künstlers. Dann konnten wir noch die Ausstellung der Zeche Klosterstollen besuchen. Von dort begleitete uns Frau Seidel zur Waldapotheke, einem Restaurant am Deisterrand, zu dem sie den Kontakt hergestellt hatte. Dort kehrten wir ein zu einem Buffet, ein Teil der Gruppe nutzte die Zeit zu einem Spaziergang im grünen Deister. Aufgrund der Größe der Gruppe konnten wir nicht direkt im Restaurant essen sondern wurden in einem rustikaleren Schützenheim nebenan bewirtet.
Von Barsinghausen aus ging es dann zum Hauptprogrammpunkt des Tages, dem Besuch beim Backverein Barrigsen. Schon im Vorfeld der Fahrt gab es sehr regen und netten Telefon- und E-Mail-Kontakt mit dem Vorsitzenden des Vereins, Herrn Harald Wieder. Bei der Ankunft waren dann alle extrem beeindruckt von dem, was der Backverein Barrigsen mit gut 100 Mitgliedern in einem Dorf mit 230 Einwohnern aufgebaut hat. Wunderbar idyllisch am Ortseingang gelegen entdeckten wir einen der mobilen Ofen samt Küchen-LKW, einen im Rahmen eines Kurses gefertigten Ofen auf einem Unterstand und das gemütliche Backhaus selbst mit einer Teigknetemaschine und einem großen Ofen, in dem bis zu 70 Brote gleichzeitig gebacken werden können.
Herr Wieder gab dann bei kalten Getränken — bei dem wunderbar heißen Wetter eine willkommene Erfrischung — einen Überblick über die Entstehung und die Aktivitäten des Backvereins Barrigsen, der im Gegensatz zum Verein Dat ole Backhus mit mobilen Öfen an Märkten teilnimmt und im Backhaus selbst einmal im Monat die Möglichkeit bietet, selbst vorbereitete Brotteige abzubacken. Wo dat ole Backhus fast ausschließlich Backtage mit Kaffee und Kuchen veranstaltet führt der Backverein Barrigsen nur einen solchen Backtag im Jahr durch, und das auch eher weil bei den regulären Treffen am Backhaus Interesse an so einer Veranstaltung erkennbar wurde.
Extra für unseren Besuch wurde der Ofen im Backhaus angefeuert und es wurden sehr leckere Butter- und Mandelkuchen abgebacken. Die gab es dann bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken, bei dem auch der Rest der Anlage besichtigt werden konnte, die außer dem Backhaus noch ein vollwertiges, liebevoll gestaltetes WC und einen großen Holzunterstand samt großem Kühlschrank umfasst. Bei den regen Gesprächen konnten die Bäcker und Vereinsmitglieder sich austauschen. Wir bedanken uns nochmal für den extrem gastfreundlichen Empfang und den gelungenen Nachmittag und hoffen, dass nicht zuletzt das von unserer ersten Vorsitzenden Uta Lüßmann überreichte Buch zu 100 besonderen Orten im Celler Land und die Einladung zu den kommenden Backtagen zu einem Gegenbesuch animiert (das Backhaus wird bei den 100 Orten als „004 Wo die weisen Frauen wohnten“ geführt). Von Barrigsen aus brachte der Bus die Teilnehmer nach Ahnsbeck zum Heidehof, wo noch die Möglichkeit bestand, an einem Abendausklang teilzunehmen.